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Kosmetik selber machen? Aber sicher! [+ Podcast]

In diesem Beitrag erkläre ich dir, warum es so wichtig ist, dass du beim selber Machen von Kosmetik auch darauf achtest, dass deine Produkte sicher in der Anwendung sind.

Du hörst lieber?

Höre dir diesen Beitrag jetzt in meinem Podcast an.

Das selber Machen von Kosmetik spaltet die Gesellschaft: Entweder man liebt es oder man verteufelt es.

Dabei gibt es sowohl Pro- als auch Kontra-Argumente für bzw. gegen das selber Machen von Kosmetik.

Argumente für das Kosmetik selber machen?

Das größte Argument für das Kosmetik selber machen ist, dass du ganz genau weißt, was in deinen Produkten enthalten ist. Zudem kannst du die Rohstoffe auf die Bedürfnisse deiner Haut & deinen Hauttypen anpassen.

Du kennst deinen Hauttyp noch gar nicht? Dann hole dir schnell meinen kostenfreien Hautpflege Guide.

Trotzdem reicht es nicht aus, wenn du deinen Hauttypen einmal rausgefunden und verstanden hat.
Denn: Deine Haut kann sich verändern und dein Hauttyp auch. Das heißt, wenn du vor einem Jahr eine trockene Haut hattest, kann es sein, dass du durch eine gute und konsequente Pflege jetzt eine normale Haut hast.

Aber nicht nur dein Hauttyp spielt eine Rolle, sondern auch die Jahreszeiten, der Mensturationszyklus – denn deine Haut ist im ständigen Wandel. Jeden Tag verändert sich deine Haut, deswegen ist auch eine konsequente Hautpflege-Routine enorm wichtig.

Manchmal kannst du sogar Geld sparen – je nachdem für wie viel Geld du vorher deine Produkte eingekauft hast.

Trotzdem heißt das Kosmetik selber machen auch viel Verantwortung. Du benötigst nicht nur viel Wissen zum Thema Kosmetik selber machen, sondern auch sinnvolle Rezepturen, Geduld, Arbeit und unglaublich viel Wissen (& Erfahrung).

Argumente gegen das Kosmetik selber machen?

Alle kosmetischen Produkte, die du in der europäischen Union kaufen kannst, sind nach der europäischen Kosmetik-Verordnung sicher. Das heißt, dass es Prüfungen im Laboren und Fachfrauen & -männern gibt, damit die Produkte sicher in der Anwendung sind.

Diese Prüfungen und Untersuchungen fallen bei selbstgemachter Kosmetik weg.

Meine Empfehlung: DiY-Kosmetik – aber sicher!

Ich möchte dir jetzt erklären, wie du vorgehen kannst, damit du auch zuhause sichere Rezepturen entwickeln und sinnvoll formulieren kannst. Nehme dir die 10 Tipps auf jeden Fall zur Herzen, wenn du deine Kosmetik schon selber herstellst oder dies in Zukunft vor hast.

Tipp 1 – Lebensmittel haben (meistens) nichts auf deiner Haut zu suchen

Es ist oft verführerisch, dass es im Internet Rezepturen mit Quark, Honig oder ähnlichen Lebensmitteln gibt. Du kannst diese Lebensmittel verwenden, wenn du das Produkt (z. B. die Gesichtsmaske) nach der Herstellung direkt (!) nutzt.

Aber Achtung: Bitte verwende keine (frischen) Lebensmittel in deinen kosmetischen Mitteln. Auch bei Ölen bin ich kein großer Fan davon diese im Supermarkt zu kaufen, sondern greife lieber auf Rohstofflieferanten zurück, deren Rohstoffe für den Einsatz in kosmetischen Produkten zugelassen sind.

Tipp 2 – Verwende frische Rohstoffe

Verwende beim Kosmetik selber machen keine Öle, die schon seit Jahren in deinem Schrank stehen. Besonders bei Ölen kannst du diese vorher mit einem Peroxid-Teststreifen auf entstandene Peroxide testen.

Achte generell bei allen Rohstoffen auf die angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten und lagere deine Rohstoffe nach den Angaben des Herstellers. Sobald es zu einer Veränderung der Konsistenz, des Aussehens oder des Geruches kommt, entsorge bitte Rohstoffe und Produkt.

Tipp 3 – Überlege dir sinnvolle Rezepturen

Nutze nicht unglaublich viele Inhaltsstoffe. Denn: Je weniger Inhaltsstoffe du benutzt, desto unwahrscheinlicher werden Wechselwirkungen zwischen den enthaltenen Inhaltsstoffen.

Tipp 4 – Arbeite hygienisch & sauber

Halte dich so gut wie möglich an die Kosmetik-GMP (also die gute Herstellungspraxis).

Am besten befindet sich in dem Raum wo du deine Kosmetik selber herstellst ein Waschbecken, du wäschst & desinfizierst dich und alle Oberflächen vor der Herstellung deiner kosmetischen Produkte. Trinken, Essen und Rauchen solltest du zudem in dem Raum vermeiden.

Natürlich kannst du keine Labor-Bedingungen bei dir zuhause garantieren, aber durch das Versuchen der Einhaltung der Kosmetik-GMP kannst du Kontaminationen vermeiden, die die Wirkung von Konservierungsstoffen beispielsweise abschwächen könnten.

Tipp 5 – Dokumentiere

Schreibe dir deine Rezeptur im Vorfeld (also vor der Herstellung) ganz genau auf. Überlege dir wirklich Schritt für Schritt wie du bei der Herstellung vorgehst und dokumentiere dann auch die tatsächliche Herstellung.

Das heißt: Hast du wirklich 5 g Mandelöl eingewogen oder waren es 5,1 g? Schreibe dir alles auf und halte deine Einwaagen immer fest – dann kannst du auch hinterher immer verschiedene Rezepturen perfekt miteinander vergleichen.

Tipp 6 – Überprüfe die Einsatzkonzentrationen

Überprüfe alle Einsatzkonzentration deiner Rohstoff. Das kannst du zum Beispiel mit Hilfe von Daten auf der Webseite von deinem Rohstofflieferanten machen. Oder aber du nimmst dir seriöse (!!!!) Quellen zur Hilfe. Seriöse Quellen in diesem Bereich sind unter anderem die europäische Kosmetik-Verordnung oder auch das Cosmetic Ingredient Review. Hier findest du seriöse Angaben zu beispielsweise Einsatzkonzentration, Beschränkungen und Informationen, welche Konzentration von welchem Inhaltsstoff als sicher bewertet wurde.

Tipp 7 – Lagere sinnvoll

Sowohl deine Rohstoffe als auch deine fertigen Produkte solltest du in jedem Fall sinnvoll und entsprechend der Anforderungen lagern.

Meist heißt dies, dass du diese kühl und trocken lagern solltest. Achte ich auf jeden Fall drauf, dass du Rohstoffe und fertige Produkt in keinem Fall auf die Fensterbank stellst und schaue dir immer an, welche Ansprüche besonders die Rohstoffe haben.

Tipp 8 – Beschrifte (Zwischen-)Produkte

Schreibe dir bitte auf, was in z. B. einem Becherglas abgefüllt wurde, wenn du es mal mehr als ein paar Sekunden stehen lässt.

Ich empfehle dir, dass du die Beschriftung mit einem wasserfesten Stift machst, damit dieser nicht verwischt und Verwechslungen vermieden werden.

Tipp 9 – Konserviere sinnvoll

Setze dich mit der Konservierung auseinander. Alle Produkte, die als nicht mikrobiologisch risikoarm gelten, müssen konserviert werden.

Konserviere deine Produkte also sinnvoll und informiere dich im Vorfeld darüber unter welchen Bedingungen der Konservierungsstoff eingesetzt werden kann. Generell solltest du dich im Vorfeld wirklich ausführlich mit Konservierung & Konservierungsstoffen auseinandersetzen, da viele Konservierungsstoffe pH-abhängig wirken. Deswegen musst du den pH-Wert deines Produktes einstellen.

Tipp 10 – Überprüfe & hinterfrage (fremde) Rezepturen

Wenn du im Internet eine Rezeptur findest, die du ganz gut findest, dann überprüfe diese. Hinterfrage: Ist die Rezeptur richtig konserviert? Sind die Rohstoffe (auch die Wirkstoffe) vielleicht zu hoch dosiert?

Hinterfrage gerade fremde (aber auch deine) Rezepturen kritisch.

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